Vorschläge zur Behebung des Lehrkräftemangels-Selbstmord aus Angst vor dem Tod
von Dirk Meußer
Die Begeisterung der Politik für diese Vorschläge lässt uns in den Abgrund blicken. Wir müssen junge Menschen für diesen Beruf begeistern und gute Lernbedingungen schaffen. Nur so bleibt dieser Beruf in Zeiten des demographischen Wandels wettbewerbsfähig Vorschläge zur Behebung des Lehrkräftemangels-Selbstmord aus Angst vor dem Tod
Der Lehrkräftemangel ist eklatant, der gestern von einem Beratergremium der KMK zusätzliche errechnete Bedarf von 20.000 Lehrkräften in den nächsten 20 Jahren überrascht uns nicht. Die Verbände machen seit langem vergeblich auf den bereits jetzt besorgniserregenden Lehrkräftemangel aufmerksam. Dass nun angesichts des systemischen Versagens der Politik Maßnahmen erwogen werden, die Scheinlösungen auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen austragen, macht fassungslos.
Die bisherigen Teilzeitmöglichkeiten werden nicht nur genutzt, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, sondern auch, weil die Kolleginnen und Kollegen ihre Stundenzahl im Rahmen ihrer persönlichen Belastbarkeit anpassen. Wer Teilzeitmöglichkeiten einschränkt, verringert nicht nur die Attraktivität des Berufes, sondern sorgt für steigende Krankenstände und Burn Outs. Die Belastungen der Kolleginnen und Kollegen sind bereits jetzt enorm. Wer nun nach Vorschlag der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission größere Klassen und eine Erhöhung des Unterrichtskontingents prüfen lässt, wird keine neuen Lehrkräfte gewinnen und die vorhandenen verlieren. Das ist wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Die Begeisterung der Politik für diese Vorschläge lässt uns in den Abgrund blicken. Wir müssen junge Menschen für diesen Beruf begeistern und gute Lernbedingungen schaffen. Nur so bleibt dieser Beruf in Zeiten des demographischen Wandels wettbewerbsfähig