BöB Kongress 2022
von Harro Rhenius
Die Bedeutung ökonomischer Bildung unterstrich Schirmherr Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zu Beginn der Veranstaltung in seiner Videobotschaft: „Ökonomische Bildung kann und sollte heutzutage innovativ sein und mit Weitblick gestaltet werden. Außerschulische Ergänzungen des Lehrplans, wie z. B. Praxiskontakte oder Wettbewerbe, können nicht nur für konkretere Einblicke sorgen, sondern auch Vorteile für Unternehmen und Wirtschaft bringen. Jungen Menschen wird damit nicht nur der Übertritt in die Arbeitswelt erleichtert, sie werden auch befähigt, persönliche Entscheidungen im Bereich Ausbildung oder Studium zu treffen. Im Sinne der Chancengerechtigkeit sollte eine flächendeckende ökonomische Bildung daher zur Selbstverständlichkeit werden – für den Einzelnen, aber auch um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu wahren. Nur so können wir uns den Herausforderungen unserer Zeit nachhaltig stellen.“
Karin Prien, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, war live zugeschaltet. Für sie ist „ökonomische Bildung ein unverzichtbarer Bestandteil der Allgemeinbildung. Sie gehört damit zum Bildungsauftrag der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Schulen. Ökonomische Bildung vermittelt nicht nur Wirtschaftskompetenz, sondern auch die Botschaft: Nimm Dein Leben selbst in die Hand, sei aktiv, übernimm Verantwortung. Sei Unternehmerin oder Unternehmer deines Lebens“.
Deutlich wurde, dass nur die Politik ökonomische Bildung in die Schulen tragen kann. Hier ist die Kultusministerkonferenz gefordert, die sich zuletzt 2013 mit dem Thema "Verbraucherbildung in den Schulen" und 2001/2008 mit "Wirtschaftliche Bildung an allgemeinbildenden Schulen" beschäftigte.
Die IVL-SH fordert deshalb die Bildungsministerin Karin Prien (CDU) als derzeitige Präsidentin der KMK auf, Worten Taten folgen zu lassen und das Thema "Ökonomische Bildung" erneut und tatsächlich in den Canon der KMK aufzunehmen undunverzüglich umzusetzen.
Aktuelle Zahlen zum Stand der ökonomischen Bildung in Deutschland liefert die vom Institut für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg im Auftrag der Flossbach von Storch Stiftung durchgeführte OeBiX-Studie. Diese beschreibt den Status quo der ökonomischen Bildung in Deutschland auf Landesebene, und zwar einerseits in den einzelnen Schulformen im gymnasialen und nicht-gymnasialen Bereich sowie andererseits in der Lehrkräfteausbildung. Die Studienergebnisse beider Untersuchungsgebiete fließen in den Gesamtindex Ökonomische Bildung in Deutschland (OeBiX) ein.